Wünsche sind Ahnungen von dem,
was tatsächlich schon alles in euch angelegt ist.
Wünsche sind Sendboten eurer falschen Einschätzung eurer Bedürftigkeit.
Wünsche sind Diener der Illusion der Bedürfnisbefriedigung.
In Wahrheit habt ihr bereits alles,
dessen ihr bedürftig euch wähnt.
Das wahre Ziel der Bedürftigkeit ist die Liebe.
Und die habt ihr!
Denn Liebe hat euch aus sich heraus erschaffen,
daher seid ihr Liebe.
Nur habt ihr das vergessen.
Es geht euch da wie Königskindern,
die in einem tiefen, dunklen Wald ausgesetzt wurden.
Von den Tieren des Waldes aufgezogen, genährt und angeleitet,
fühlen sie sich als Teil des Waldes
und obzwar sie, wenn sie sich gegenseitig betrachten, erkennen,
dass sie sich von den sie umgebenden Geschöpfen unterscheiden,
verstehen sie sich doch als Teil dieser Gemeinschaft.
Dass sie Königskinder sind, haben sie vergessen.
Aber etwas pocht in ihnen. Eine Sehnsucht!
Sehnsucht ist der Ausdruck der Bedürftigkeit.
Irgendwie wissen sie: Da ist noch etwas anderes.
Zuerst suchen sie es, indem sie zu den einzelnen Tieren gehen und sie bitten,
ihnen ihre Fähigkeiten beizubringen.
Und sie lernen brummen wie ein Bär,
sich Honig besorgen aus dem Bienenstock, Fisch zu fangen aus dem Bach.
Von anderen Tieren lernen sie anderes.
Manches erlernen sie nie, wie das Fliegen etwa,
obwohl die Sehnsucht, die Begehrlichkeit,
groß wäre, genau das zu können.
Sie erfüllen sich manche Bedürfnisse,
aber die Sehnsucht bleibt bestehen.
Nur eines erkennen sie mit einem Male,
dass sie sich besser aufrichten können als alle anderen Geschöpfe.
Und dass sie auf zwei Beinen gehen können
und die zwei anderen frei haben für andere Bedürfnisbefriedigungen.
Denn alles, was sie tun, gilt der Bedürfnis-Befriedigung,
das Ziel der unbekannten Sehnsucht zu erkennen und zu erreichen.
Erst als sie nach vielen Irrungen den Wald verlassen,
und wie magisch angezogen sich dem Königsschloss nähern,
fühlen sie, dass sie dem Ziel ihrer Sehnsucht nahe kommen.
Und das Wunderbare geschieht:
Das Königspaar erkennt die verlorengegangenen Kinder,
die aus eigener Kraft nach Hause gefunden haben.
Und die Liebe schließt sie in ihre Arme und
mit dieser Liebe die Fülle des Schönen.
Ich weiß, ihr versteht die Parabel.
Erkennt, dass ihr Kinder des Königs aller Könige seid,
Kinder der reinen Liebe!
Richtet euch auf!
Verzichtet auf die Ersatzbefriedigungen!
So wie die Königskinder eben Königskinder waren,
so seid ihr Geist vom Geist, Liebe aus der Liebe.
Verlasst euren Wald. Er mag noch so schön sein.
Ihr mögt dort euch noch so viele Bedürfnisse befriedigen.
Die Unzufriedenheit, die Sehnsucht wird euch weitertreiben:
von Bedürfnis zu Bedürfnis, von Enttäuschung zu Enttäuschung.
Erst wenn euch bewusst geworden ist, wirklich bewusst,
wer ihr wahrhaftig seid,
erst wenn ihr die große Liebe, die ihr seid, spürt,
erst dann könnt ihr wieder zurückkehren in den Wald,
wenn ihr es überhaupt noch wollt.
Dann betrachtet ihr alles, was da ist, mit den Augen,
Ohren, Gefühlen der Liebe – und ihr bedürft es nicht mehr,
denn es ist Teil von euch.
Und glaubt mir: Dann könnt ihr auch fliegen!
Und ihr braucht dazu nicht einmal Flügel, so wie die Vögel.
Ihr fliegt, ihr taucht, ihr schwingt, ihr kreist, ihr singt und klingt und tanzt
als ewig gebende Liebe inmitten des unerschöpflichen Liebesmeeres,
bedürfnislos, in unbeschreiblicher Glückseligkeit.
Fange jetzt an!
Indem du deine derzeitige Bedürftigkeit anfängst zu belächeln und
zu verabschieden.
Ich danke dir, du Antriebsmotor, aber ich benötige dich nicht mehr.
Ich weiß, dass – selbst wenn du dich für mich erfüllen würdest –
das nur das Absprungbrett für die nächste Bedürftigkeit wäre.
Es sei wie es sei!
Es ist wie es ist!
Ich bin was ich bin! Liebe!
Und Liebe erfüllt sich in sich selbst!
Das ist mein Christuszustand, und aus ihm heraus nähre ich euch
mit meinem Liebesstrom.
Kommt, trinkt alle davon und
ihr werdet nie wieder durstig sein!
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