Karfreitag

Sep 14, 2021

Wieder einmal wird meine Sühnetat gefeiert.
Da ich meinen Lebensauftrag zu erfüllen hatte,
ihn auch erfüllen wollte,
musste ich durch das Körperleid hindurch.
Da mein Körper Teil der Welt war, gehörte er den Herren dieser Welt,
gehörte er zum Herrschaftsbereich von Luzifer und Ahriman.
Und ihnen gehörten auch alle jene an, die zusammenwirkten,
dass das WORT sich erfüllen konnte.

Der Gottessohn opfert sich für die gesamte Menschheit.
War es der Luzifer-Impuls, der die Geistwesenheit Mensch in die Materie führte,
damit sie eigenverantwortlich sich zur Gottes-Ebenbürtigkeit entwickeln kann,
so war es der Christus-Impuls, der eben diese Bewusstseins-Erhebung
erst ermöglichte. Alles hat sich erfüllt,
was die alten Propheten, auch nichtjüdische,
darüber weissagten.

Ich zog am Tag nach Jerusalem ein, an dem auch die Opfertiere
für das Passahfest in die Stadt getrieben worden sind.
Freiwillig kam ich, gewillt zur Opferung.
Habt ihr euch nicht schon oft gefragt, warum das Opfern, das Schlachten,
das Blutvergießen, seit jeher Brauch in den verschiedenen Riten
der Menschheit war?

Es war das im tiefsten Seelen-Kern schlummernde Urwissen
um die Notwendigkeit der Opferung eines Erdenleibes.
Und da man nicht mehr wusste, welcher Erdenleib da aufgeopfert werden sollte,
opferte man auserkorene Menschen und Opfertiere.
Was könnt ihr für euer Dasein auf Erden daraus lernen,
dass auch mein Materieanteil mich der Pein aussetzte?

Mache dir immer wieder bewusst:
Solange du Geistwesen in einem Körper über die Erde wandelst,
bist du den Anfechtungen von Ahriman und Luzifer ausgesetzt.
Deine Geist-Wesenheit hat dazu JA gesagt, damit du über das Dualgesetz,
ich habe darüber berichtet, hinauswachsen kannst
und in die Dreieinigkeit dich entwickelst.

Richte zwischen den Erdherrschern meinen Christusimpuls auf.
Als ich am Kreuze hing, habe ich geächzt und gestöhnt,
aber ich habe auch Worte ausgesprochen.
Es sind Gottesworte der Vergebung, der Liebe, der Demut, der Hingabe
und es sind Gebetsworte. Ich betete unablässig den Psalm:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Da im Evangelium nur diese Anfangsworte genannt sind,
deuten die meisten Menschen dies so, dass ich hier Zweifel hegte,
ja verzweifelt war. So war das aber nicht! Ich litt, ja!
Körperlich litt ich Qualen!
Aber verzweifelt war ich nie!
Ich rate euch, lest den ganzen Psalm, dann versteht ihr
meinen Gemütszustand besser.
Und diesen Gemütszustand versucht in euch aufzubauen,
wenn Schmerz und Leid euch heimsuchen.
Das ist mein Vermächtnis an euch an diesem Karfreitag!
Ihr sollt beim Abschied von eurem Körper gleich mir freudig sagen können:
Es ist vollbracht!
Amen