Der Leitfaden Gottes

Feb 8, 2022

Wenn ein Mensch über den Sinn seines Seins nachdenkt,
kann er dies nur aus dem und mit dem Bewusstseinsschatz
seiner Zeit und seines Kulturraumes tun.
Darum bedeutet jedes Vermischen von Kulturen
Bewusstseinsveränderung und Bewusstseinserweiterung.
Das ist heute so und war die ganze Entwicklungsgeschichte
der Menschheit so.

Wenn Kulturen sich erschöpft haben und scheinbar vorbei sind,
so leben sie dennoch in Nachfolgeepochen weiter.
Und was da weiterlebt, ist immer das Beste,
was die jeweilige Epoche hervorgebracht hat.

Ihr habt schon Einblicke in die Menschheitsepochen erhalten.
Was ist etwa von der altpersischen Ära erhalten und
weiterentwickelt worden?
Das Wissen um eine lichte und eine dunkle Geisterwelt
und das Wissen um den Kampf zwischen diesen geistigen Mächten.
Ist dieses Wissen verlorengegangen?
Nein, es ist bis heute im Bewusstsein der Menschheit.

Die Erkenntnisse der ägyptischen Kultur
haben über Moses auch Spuren im Alten Testament hinterlassen.

Das große griechisch-römische Zeitalter hätte nicht existiert
ohne die Weisheiten der indisch-persischen
und ägyptisch-babylonisch-isrealischen Zeit.

Das Christentum, das Europa zu dem machte,
was es heute darstellt,
trägt in sich die Quintessenzen aller Vorzeiten
bis hin zum Trinitätsgedanken der matriarchalen Kulturen.
Auch wenn die dreieinige Muttergöttin
eine ganz und gar erdgebundene Einheit in Dreifaltigkeit darstellt.
Was man lesen kann über die Geschichte der römisch-katholischen Kirche
ist ein einziges Ringen um Glaubensinhalte.
Ja, die Denkelite der letzten zweitausend Jahre
hat gerungen um die Erkenntnis der Wahrheit.

Alle diese Worte kann man nachlesen und studieren,
die Einflüsse vorangegangener Kulturen herausfiltern,
die Dialektik der Anschauungen verfolgen
und sich dann vielleicht denken:
Ist es angesichts dieser Vielfalt nicht nötig gewesen,
dass da eine Institution da war, die sagte: „Das ja, das nein!“
Ja, es war nötig.
Auch wenn diese Institution dabei oft irrte
und eben der Menschlichkeit erlag.
Diese Institution war die römisch-katholische Kirche.

Aber: Dass das Evangelium heute noch zugänglich ist,
das ist das Verdienst dieser Kirche.

Was jeder Mensch nun mit diesem Evangelium,
dieser Freudenbotschaft des Christus macht,
liegt im Ausmaß seiner Bereitschaft,
das Gehörte mit seinem Christuskern zu verbinden.
Alle Voraussetzungen sind für jeden vorhanden.
Jeder verfügt seit Golgotha über das Christusbewusstsein als Keim.
Jeder kann die Heilsbotschaft hören und damit den Keim entfalten.

Das Individualbewusstsein, das ein Aspekt des Christusbewusstseins ist,
hat sich in den vergangenen 2000 Jahren entfaltet.
Es liegt im Möglichkeitsbereich jedes Einzelnen,
den Erlösungsweg aus Kummer, Leid, Krankheit und Tod einzuschlagen,
die scheinbaren Prachtstraßen, gepflastert mit Gold und Juwelen,
Einfluss und Macht der „Lemmingströme“ zu meiden,
um nicht zu jenen zu zählen,
von denen Jesus sagte:
Sie können sehen, soviel sie wollen – sie erkennen doch nichts.
Sie können hören, soviel sie wollen – sie hören doch nichts,
weil sie das Gehörte nicht verstehen.
Sonst würden sie zu Gott umkehren!

Matthäus 13, 10-16
Markus 4,12
Apostelgeschichte 4, 11-12
Apostelgeschichte 28, 25-27