Brief einer Mutter, die gerade gestorben ist, an ihre Tochter

Dec 12, 2017

Ich benedeie des Herrn Liebe, die mich mit weiser Weggewindung gerichtet hat.
Wie im Leben gewirkt, so im Nach-Tode-sein gerichtet.
Ich weiß nun, wie ich gewirkt habe oft gegen das Liebeswerk des Gnadengottes,
und wie mich meine gebildete Wenderichtung nicht gehalten hat,
weil ich sie nicht habe hören wollen.
Ich beneide alle, die auf Erden nicht nachlaufen der Welt und ihren Besitztümern,
sondern gehen den Weg der Liebe zu den Mitbrüdern und Mitschwestern.
Im Leben geht der Weise nach Wandlungsgesetz der Welt-Flieher
und der Weise gibt nach, wenn etwas sich als Gallengang offenbart.

Gallengang bewirkt der Mensch,
wenn er sich unzufrieden fühlt,
wenn er hadert, weil das Leben ihn nicht fröhlich stimmen kann.
Es ist stets ein Zeichen falscher Lebensweise
und sollte den Menschen bewegen,
umzudenken und in anderer Einbindung zu leben.
Meine Schwester hat das oft im Leben gespürt,
aber ihr Wellengebinde nicht verändert.
Geblieben ist sie ihrer „Affenliebe“ treu,
die nur einen Menschen kannte, dem die anderen geopfert wurden.
Saugende Liebe ist das, die mit Gabengeistliebe nichts gemein hat.
Nun erfährt sie die Auswirkungen dieser Weise an ihrem Wellenkleid,
und jede Hinwendung zu babylonischer Verwirrung
durch Nicht-mitfühlen mit anderen Wesen
bedeutet Schmerz für ihre Wellenbewegung.

Im Winter geht mit Liebesweise eine Winterbereisung vonstatten.
Winter wird hier auch Tod genannt,
wie in der Natur muss hier der Seelenkeim rasten, ruhen, neue Wege vorbereiten
und alte Hüllenfäden absterben lassen.

Im Weltbindeplan ist mir gezeigt worden, wie ich seilend
geknotet habe Zwietracht in eine Gebänderung,
die gebunden war einst im Wegbindungsplan ohne Knoten und Wellenberge.
Ach weh mir, dass ich nun sehen muss, welche Saat ich ausstreute
und welche verdorbenen Früchte sie trägt.
Niemals gebiete ich meiner Tochter so zu handeln wie sie tut,
aber nun gehört ihr Ohr nicht mehr ihrer Mutter, sondern anderen Wesen,
die Ähnliches sagen, wie ich einmal – als ich nicht anberieselt war ans Heilsgewirke.
Götzendienste versah ich auf Erden.
Götzenopfer brachte ich dar.
Der Götze lebt weiter und bewirtet die entfesselten Wirrfahrer der Welt.
Oh, könnte ich ihr a m s e l n den Weisheitspfad, wie getrost würde sie sich fühlen.
(„Amseln“ bedeutet wahrscheinlich „singen wie eine Amsel“)
Gib ihr diese Blitzberichte und weine für ihre Seele
und webe du weiter den Liebesweisheitsweg zur Labung deiner und anderer Seelen.

Wehklagen weisen zur Erde von dieser Seele, aber noch bedauert sie sich
und ihr Eingebänderungsnetz zu sehr,
um wirklich wirksam ändern zu können als Ahnerin*.
Selbstmitleid steht wahrer Liebe im Wege.

*Ahnerin:
„Ahnen“ bedeutet heute „vermuten“.
Früher sagte man „es ahnt mich“.
Das hieß soviel wie: „meine Ahnen übermitteln mir eine Botschaft“.