Wer sich aufmacht, um den Weltenstifter bewegen zu können,
es mit Gegengewichten zu bewegen,
erfährt meistens, dass die Gegenkräfte abschwingen.
Der Weg der Erde bewacht sich stets selbst
durch das Aufschwingen des Gegenteiles.
Nicht umsonst ist das verbreitetste Symbol des Herren der Materie
das zweigeteilte Horn, der Zwiezack, die Verzweigung.
Das ist eben schöpfungsgewollt.
Kein Baum ohne Verzweigung, keine Ranke, keine Pflanze, kein Lebewesen.
Und mit jeder Verzweigung gibt es die Möglichkeit einer weiteren Ausrichtung.
Und mit jeder RICHT-UNG die Frage, ist es die RICHT-IGE RICHT-UNG?
Der ZWEI-FEL gehört also zum Leben unweigerlich dazu.
Ich erinnere euch an die Nahtoderfahrung des Mannes,
der bei der Bilderschau das Manko seines ewigen Zweifelns erkannte.
Und zur Erstarkung seines Vertrauens in sich selbst
musste er sich an jeder Wegkreuzung entscheiden,
wohin er sein Pferd lenken wollte.
Aber wo immer er auch abzweigte, er kam stets zu einer Herberge,
wo er und sein Pferd rasten konnten, neue Kräfte sammelten
und er mal für mal mehr Vertrauen in die eigene Urteilskraft erhielt.
(Die geführte Hand: Briefe an Magret)
So ergeht es auch euch bei euren Abzweigungen.
Der Zweifel ist auf Erden immer euer Begleiter.
Aber wer auf die Dreieinigkeit baut, weiß, ich bin nie verloren.
Denn, wer steht in der Mitte des Schwebebalkens?
Christus Jesus Emanuel!
Zweifel sind wie Nebelschwaden, sie verstellen die Sicht.
Im Nebel herumzuirren ermüdet und erschöpft.
Ihr wisst doch, die Sonne ist da. Mag sie auch jetzt verstellt sein.
Es ist genau diese verdeckte Sonne, die die Kraft besitzt,
die Nebelschwaden aufzulösen.
Das Bewachen vieler auferlegter Gebote und
Verbote nährt den Zweifel.
Im ZWEI-FEL steckt nicht nur die ZWEI
sondern auch das Grundsatzwort FALTEN.
Dein Schöpfer hat dir zwei Hände gegeben.
Viel kannst du mit ihnen vollbringen.
Doch wenn die Zweifel kommen, was machst du dann?
Du faltest die zwei Hände.
Wozu?
Um die Sonne zu suchen.
Wenn du also zweifelst, dann suche die Sonne,
die immerdar zugegen ist.
Ich lehrte es euch, das Stillegebet.
Und ich lehrte es euch, das Christuskreuzatmen.
Es sind zwei Gehhilfen,
wenn ihr im Nebelmeer des Zweifels steckt.
Die Wegstrecken, die vor euch liegen,
werden oft von Nebelschwaden bedeckt sein.
Und ich will euch immer wieder erstarken lassen.
Ich will euch immer wieder eure Sonne schicken,
dass sie den Nebel leicht macht und aufsteigen lässt
in jenen Seinszustand der Klarheit,
der euch den Himmel unverstellt zeigt.
Erinnert ihr euch an jene Schriften,
wo es um Mohnwissen und Mundwissen ging?
Wenn nicht, so sucht euch die Stellen!
(Geführte Hand: Briefe des verstorbenen Vaters)
Auch was auf euch zukommt,
ist immer wieder durchtränkt mit Mohnwissen.
Und für euch, die ihr schon getränkt seid vom Mundwissen,
ist der Zweifelnebel umso fühlbarer.
Wer mehr gewöhnt ist an Mohnwissen,
dem erzeugt ein Mehr an Mohnwissen
nicht notgedrungen ein Mehr an Zweifeln.
Jede Nahrungsumstellung erzeugt zumeist Leibschmerzen.
Auch geistige Nahrungsumstellung tut das.
Vor allem zeigt sich das in Zweifeln.
Ihr werdet erleben, wie sogar eure Geistfreunde,
langjährige Weggefährten,
sich plötzlich von euch wenden.
Im Nebelmeer des Zweifels gehen sie in eine andere Richtung.
Und weil sie euch nicht mehr neben sich sehen,
wenden sie sich eben jenen zu,
die sie noch wahrnehmen können,
die sich noch neben ihnen im scheinbar sicheren Gleichschritt bewegen.
Lasst sie ziehen. Sucht nicht den Nebelsee ab.
Nein! Sucht eure Sonne!
Und was sie euch zeigt, das sei euer Weg.
Ihr wisst doch! Keiner geht verloren!
Irgendwann bist du und dein Weggefährte wieder auf gleicher Spur vereint.
Ein Lob dem Zweifel!
Ein Lob der Zweifalt!
Lob, Preis und Dank der Heiligen Dreifaltigkeit!
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